Die Sonne sagt „Ja“
Bisweilen stell‘n sich manche Fragen,
deren Lösungen nicht wagen,
in meinem Herzen aufzugeh‘n,
verstecken sich wie Blumen-Feen.
Dann grüble ich und fühl' mich schlecht,
Gedanken pochen wie ein Specht,
versuchen, Antwort zu erzwingen,
so starr, daß nicht mal Vögel singen.
Doch weiß ich, wo die Lösung liegt,
wenn Freude über Trauer siegt,
wenn kindlich einfache Gedanken
nicht mehr im Sturm der Zweifel schwanken.
Dann öffnet sich das Herzens-Tor;
voll Sehnsucht warte ich davor,
daß mich die Schönheit inn‘rer Pracht
hineinzieht, wo die Seele lacht.
Dort bin ich eins mit Gott und mir,
bin sicher, daß ich nie verlier‘
die Einsseins-Sehnsucht nach dem Herz,
auch nicht im größten Welten-Schmerz.
Und siehe da: Die Lebens-Fragen
sich jetzt nicht mehr zu stellen wagen,
denn wenn Gemüt ist herzensweit,
sind sie Bedeutungslosigkeit.
Die Sonne sagt hier ständig „Ja“,
weil sie das Trübsal niemals sah.
Hier liegt mein wahrer Lebens-Sinn:
das ewig strahlende „Ich bin“.
Mit diesem Wissen, dieser Kraft,
mach' ich mich auf die Wanderschaft,
versuche, jedem Menschenleben
Bereitschaft für den Pfad zu geben.
Der Pfad ist einfach, lautet schlicht:
„Öffne dich dem inn‘ren Licht !“
Denn wo Bewußtheit leuchtet hell,
da ist der Mensch ein Liebes-Quell.