Wer heute mit einer Suchmaschine oder in verschiedensten Eso-Lexikas nach der geheimnisvollen Kundalini Energie sucht, wird wohl ebensoviele verschiedene Theorien finden, wie er Such-Anfragen startet.
Es zeigt, daß die meisten Leute hier wieder nur irgendwelche Bücher studiert und voneinander abgeschrieben haben, ohne je selbst diese überwältigende Kraft in sich erfahren zu haben. Kein Wunder: denn ein Experimentieren mit dieser Energie bringt einen recht leicht in die Klapsmühle, wenn nicht zuvor eine starke Reinigungs-Arbeit an sich selbst und ein Erlernen von hoher Konzentration erfolgt ist.
Was gelegentlich in sogenannten Tantra-Seminaren als Kundalini-Erfahrung im Sinne eines angeblichen Ganzkörper-Orgasmus angeboten wird, erachte ich entweder als Unsinn oder im höchsten Maße als gefährlich, denn die Absicht, seine Kundalini zum Zwecke eines sexuellen "Kicks" zu wecken, wird massive Störungen nach sich ziehen.
Allem voran hier erst einmal eine echte Warnung: ich hörte einmal von einer jungen Frau, die genau aus diesem Grunde (erhöhter sexueller Reiz) mit ihrer Kundalini experimentierte. Das Experiment gelang offenbar insofern, daß sie die Kraft tatsächlich weckte. Danach benötigte sie jedoch psychiatrische Hilfe, weil ihr alle Sicherungen durchbrannten.
Spätestens jetzt mag man verstehen, wieso bei jeder inneren Reise stets die konsequente Bewußtseins-Arbeit an sich selbst empfohlen wird.
Denn tut man's nicht, bleiben viele Erfahrungen auf dem Pfad der inneren Suche verschlossen ... bzw. erweisen sich als brandgefährlich.
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Habt Ihr schon einmal eine Vision einer gigantischen inneren Schlange gehabt? Oft offenbart sie sich in glänzendem Schwarz ... und sie teilt einem mit, daß sie einen Schatz behüte.
Wenn ja, dann war das möglicherweise der erste Kontakt mit der Kundalini-Kraft.
Sie wird stets als eine zusammengerollte, schlafende Schlange bezeichnet, deren Nest sich im Heiligen Chakra (= Sakral-Chakra, Sexuelles Zentrum, 2. Chakra von unten) befinde.
Wieder einmal stehen wir hier vor dem Problem der sexuellen Verwandlung: denn wer seinen Sexus ständig auslebt und die Kraft verpuffen läßt, dessen Energie-Schlange schläft weiter, und schläft, und schläft ... bis zum St. Nimmerleinstag.
Die beste Möglichkeit, zum ersten Mal die innere Schlangenkraft zu kontaktieren besteht darin: ganz bewußt einmal lange Zeit sexuell völlig enthaltsam zu bleiben, aber nicht nur physisch, sondern auch in Emotionen und Gedanken! Wenn Ihr dann eines Tages derart erotisch energetisiert seit, daß Ihr Euch fast schon auf jedes gegengeschlechtliche Wesen stürzen würdet, dann ist die Zeit reif, sich einmal in Meditation in das 2. Chakra, genau an der Stelle der Sexual-Organe, zu versenken.
Am besten benützt man nun zum Einstieg eine Visualisation, die als Schutzübung zur Aura-Stärkung empfohlen wird:
Wenn die Energie im Sexual-Zentrum bereits sehr stark intensiviert wurde, dann setzte man sich in bequemer Haltung aufrecht hin und richte die optische Konzentration auf einen Punkt. Der Atem werde dabei ganz ruhig, langsam und fließend. Man stelle sich vor, daß mit jedem Einatmen prickelnde, frische Prana-Energie in das Körper-Geist-System einfließt und einen sonnenhellen Energie-Ball im 2. Chakra stärkt.
Mit jedem Einatmen wird also die geballte Energie im Sexual-Zentrum als kraftvoller empfunden. Nach einiger Zeit richtet man die Konzentration mehr nach innen und fühlt, daß die Energie von "unten" aus dem sexuellen Zentrum langsam durch die Wirbelsäule nach oben zu steigen beginnt, wie ein ganz langsam steigendes, feurig-helles Thermomether.
Und mit jedem Einatmen steigt diese "Energie-Säule" ein wenig höher und füllt den gesamten Körper mit Wärme und Kraft. Deutlich fühlt man, wenn der Brust-Bereich überschritten wird und die "Licht-Säule" durch den Hals in den Kopfraum steigt, den sie danach sogar verläßt. Die Energie tritt oben aus der Schädeldecke aus und beginnt, ca. 10 cm über dem Kopf wie ein Springbrunnen zu sprudeln und in Unmengen kleiner und kleinster Licht-Perlen an der Außenseite des Körpers herunterzutröpfeln, um sich unten wieder mit der Sonne im 2. Chakra zu vereinigen. Mit jedem Atemzug wird nun auch der Energie-Springbrunnen immer intensiver, bis man in der eigenen Visualisation einen richtigen Energie-Mantel um sich herum aufgebaut hat, der die natürliche Körper-Aura um ein Vielfaches verstärken kann.
Anfangs dauern die Übungen noch 10-15 Minuten. Nach einigen Wochen kann diese Aktivierung in Sekundenschnelle erfolgen.
Die Übung klappt übrigens auch etwas, wenn man sich mit der Handhabung des Sexus noch nicht beschäftigt hat, allein die Vorstellungs-Kraft einer inneren Sonne am Fuß der Wirbelsäule reicht für eine geringfügige Energie-Erhöhung. Ungleich stärker wird diese Übung jedoch wirken, wenn zuvor die sexuellen Kräfte beherrscht und intensiviert werden. Die Übung ist auch sehr hilfreich, wenn starke Kälte den Körper frieren läßt und keine gute Kleidung vorhanden ist. Man probiert es im Winter einmal aus. Die Erfolge sind wirklich verblüffend und hängen letztlich von der Fähigkeit des eigenen Willens ab.
Sehr nützlich kann die vorherige Durchführung des sogenannten "kleinen Energie-Kreislaufs" (über die Körper-Meridiane) sein, wenn die Kraft des Sexus zuvor über die Neben-Nieren zu beiden Seiten der Wirbelsäule hochgeleitet wird, dann über Hals- und Brust-Chakra wieder durch den Solarplexus ins Sexual-Zentrum zurück-geleitet wird. Wer Tai-Chi oder Kung-Fu betreibt, mag diese aus dem Tao stammenden Übungen ebenso bereits kennen wie die "Umarmung des Baumes". Beides hilft vorbereitend zur Durchführung der Springbrunnen-Übung.
Im konkreten Falle der Kundalini-Bewußtwerdung bleibt man jedoch in der Konzentration im Sakral-Zentrum und versucht, die angestaute Energie bewußt als Vision zu kontaktieren.
Jeder hat hier natürlich seine eigenen inneren Bilder. Es kann sich eine hellrote Sonne zeigen, aber eben auch jene Schlange, eingerollt schlafend, oder auch sich bedrohlich schwarz erhebend und fragend, was man hier eigentlich wolle. In letzterem Falle habt Ihr vielleicht Euren eigenen inneren Wächter aktiviert, der Euch davor schützen will, die Kundalini-Kraft unkontrolliert zu aktivieren.
Selbstverständlich sollte man nun niemals versuchen, die Schlange mit aller Macht aus dem Schlaf zu reißen. Aber alleine die bewußte Wahrnehmung der eigenen Schlangen-Kraft ist eine gute Vorbereitung zur Aktivierung der Kundalini und läßt den inneren Sucher auch erkennen, wenn die Zeit reif ist, seiner eigenen erwachten Schlange ins Gesicht zu sehen.
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In vielen Büchern über das Thema der Chakren-Öffung ist davon die Rede, daß die Chakren/Energie-Zentren von unten nach oben mit Bewußtheit versehen werden sollen. Ich rate jedoch zum Gegenteil: von oben nach unten.
Um dies zu verstehen, zunächst einmal ein theoretischer Ausflug zu einem solchen Energie-Knotenpunkt, um seine Bedeutung verstehen zu können.
Im körperlichen Sein konzentrieren sich die wichtigsten Funktionen und Differenzierungen in Organen und Drüsen, die jeweils eine bestimmte körperliche und geistige Aufgabe zu bewältigen haben.
Vieles ist offensichtlich: das Magen-Darm-System wandelt die in der Materie gebundene Vital-Energie durch einen chemischen Prozeß in körpereigene Lebenskraft um. Die Nieren sorgen für die Ausscheidung, das Gehirn ist das Instrument des denkenden Geistes etc.etc.
Manches ist weniger offensichtlich: man frage einmal mehrere Mediziner über die genaue Funktion spezieller Drüsen, wie Thymusdrüse, Zirbeldrüse, Hirnanhangsdrüse usw.
"Hormonelle Steuerung" wird meist die Antwort sein.
Ja, klar, aber WAS genau wird gesteuert? Und wohin führen diese Steuerungen?
Jemand, der sich seiner energetischen Abläufe im Körper bewußt wird, der fühlt nun, daß sich auch in den verschiedenen energetischen Körpern des Menschen gewisse "Zentren" oder "Konzentrierungen" befinden, meist genau dort, wo im materiellen Sein ebenfalls Konzentrierungen der Aufgaben vorliegen.
Diese Energie-Zentren werden nun als Chakren bezeichnet.
Ebenso, wie ein Organ bei Krankheit in der Funktion gestört werden kann, so kann auch ein Chakra blockiert werden. Die Energie staut sich dann an dieser Stelle oder versiegt zuvor, was das Chakra-Kraft nahezu zum Erliegen bringen kann.
Hier gibt es dann deutliche Wechselwirkungen mit den entsprechenden Organen bzw. Drüsen.
Wer z.B. sein Herz-Chakra durch mangelnde Liebes-Fähigkeit im unterenergetisierten Zustand hält, braucht sich nicht zu wundern, wenn er Herzrhythmus-Störungen oder Herz-Schwäche bekommt.
Die sieben Haupt-Chakren sind:
Sahasrãra-cakra
Der tausendblättrige Lotos über dem Scheitel, etwa 10cm über dem Haupt, der "Heiligenschein", Verbindung zum kosmischen Sein und der reinen Göttlichen Wahrheit, die Transzendenz, die Verschmelzung mit dem Ewigen, die ewige Stille.
Ãjñã-cakra
Das Dritte Auge“, Beherrschung der Willenskraft, das intiutive Wissen, Stirn-Chakra, 3. Auge, etwas erhöht zwischen den Augenbrauen, Zirbeldrüse, Intuition, Selbstlose Liebe, EINSwerden mit allem Existierenden, Erkennen der Wahrheit jenseits mentaler Strukturen, OOMM
Visuddha-cakra
Zentrum der Kommunikation im Kehlkopf, Reinheit und Klarheit, Ausdruckskraft, sowohl im künstlerischen, als auch im heilenden Bereich, Läuterung der Sinne und der Sprache, HAM
Anãhata-cakra
Das Herz-Zentrum der Empfindungen, etwa in der Mitte der Brust, der Eingang zur seelischen Welt, Liebes-Fähigkeit, hohe Emotionen, Heilung, das Meer der Barmherzigkeit, der Klang aus dem Absoluten, YAM
Manipûra-cakra
Bauch-Chakra, das "Hara" der Buddhisten, das nervliche Sonnengeflecht um den Nabel herum, Ausdruck von Stärke, Macht und auch Harmonie, Verwandlung des Grobstofflichen, Durchsetzung und Zerstörung veralteter Verkrustungen, RAM
Svãdhisthãna-cakra
Das Sakral-Zentrum, Fundament des Selbst, Schöpferische Kraft und Fortpflanzung, zur Zeugung ebenso wesentlich, wie zur kreativen Arbeit, Ausdruck der Vital-Kraft im Menschen, Sitz der schlafenden Kundalini, Durchtrennung der Fesseln der Materie und der Triebe, Heilende Kraft, VAM
Mûlãdhãra-cakra
Erd- oder Wurzel-Chakra, am unteren Ende des Steißbeines, die Erdung, Kontakt zu Mutter Natur, die stützenden Wurzeln in der Materie, Stabilität und Vitalität, Erfüllung materieller Bedürfnisse, LAM
Es gibt auch noch eine Menge anderer Neben-Chakren, über jedem Organ, in den Handflächen etc.
Warum wurde in der christlichen Symbolik der Christos am Kreuz ausgerechnet in's Leber-Chakra gestochen und an den Handflächen angenagelt?
Man lasse diese Symbolkraft einmal wirken. Da sie von den heutigen Christen kaum mehr verstanden wird, wurde diese Religion zu einer Anbetung des Leidens entstellt. Und der Asura im Hintergrund, der sich stets als lieber Gott ausgibt, reibt sich die Hände über diesen gelungenen Schachzug.
Aber zurück zu den 7 Haupt-Chaken.
Hierzu eine einfach Aussage: wenn sie sich im natürlichen Fluß des Seins befinden, sich ungehindert "drehen" (fast wie eine Galaxie) und in Harmonie befinden (weder im Energie-Stau, noch in Energielosigkeit), dann ist der Mensch in seiner Ganzheit auch erfüllt und gesund.
Sind die Energie-Flüsse blockiert und die Chakren in der Funktion gehindert, dann entstehen auch Krankheiten und Blockaden im Geist und im Körper.
Eines bedingt das andere.
Ein energetisch aufgeladenes und durch eigene Bewußtheit aktiviertes Chakra ist somit eine gute Voraussetzung für eine stabile Gesundheit und eine hohe Selbstheilungs-Kraft. Ist die ganze Chakra-Kette stabil, energetisiert und im Wachstum begriffen, dann wird der Mensch schon bald die absolut bewußte Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Materie und Gottheit darstellen, beide "Pole" in sich selbst vereinend.
Man darf hier niemals vergessen, daß dieses eigene, ganzheitliche WERDEN eines über den Polen und Dualitäten erhobenen Wesens die absolute Pflicht jeden menschlichen Seins ist.
Es ist mit beständigem Kampf verbunden, jenem Lebens-Kampf um innere Freiheit, dem der echte Selbst-Eroberer sich gewidmet hat. Denn die Macht der "Pole" hält einen fest: vermittelt sie doch eine scheinbare Stabilität.
Und es ist wahr: der Mensch verliert zunächst jeden Halt, wenn er es wagt, sich außerhalb der alten Stabilitäten zu entwickeln. Er muß nun - durch ein erblühtes Seelen-Wesen - für seine eigene innere Stabilität sorgen.
Die alten Pole entpuppen sich dann zunehmend als eine Illusion der alten Seinsweise.
Das Erd-Chakra ist dann fest verwurzelt mit der Materie.
Das Kronen-Chakra oder Scheitel-Chakra ist dann EINS mit dem kosmischen Geschehen.
Der Mensch ist nicht nur "zwischendrin", sondern er verkörpert BEIDES!
Im solcherart erblühten Menschen werden Vergänglichkeit und Ewigkeit EINS.
Hier wirken Worte wieder recht idiotisch.
Aber man lasse das Aquarell des Kosmischen Grals einmal auf sich wirken, das auf der Eingangs-Seite dieser Homepage zu sehen ist.
Es drückt genau dieses EINSwerden aus.
Zurück zur ursprünglichen Frage: Warum sollten die Chakren von oben nach unten, und nicht von unten nach oben erweckt werden?
Nun, leider wurden die unteren Chakren durch all die Entstellungen dieser Zivilisation bereits ziemlich vergiftet, wörtlich und symbolisch gemeint.
Die Vergiftung der Umwelt hat auf das Erd-Chakra ebensolchen Einfluß, wie der Mißbrauch der Sexualkräfte auf das Heilige 2. Chakra, das bei den meisten Menschen nur noch ein Sammelsurium von Dreck und Schmutz darstellt, keine HEILigkeit mehr. Die Schlange der Kundalini, die einst das Göttliche HEIL bedeuten sollte, dämmert in Müll und Unrat vor sich hin. Sie beginnt zu ersticken.
Das Bauch-Chakra ist angefüllt von Gier nach Macht, Anerkennung und Selbstsucht. Die aufgeblähten Gier-Bäuche vieler Mitmenschen erzählen davon.
Umgedrehterweise sind die oberen Chakren recht dürftig geworden. Das 3. Auge liegt im Tiefschlaf, der Kehlkopf wird durch "Neusprech" ebenso herab-energetisiert wie durch Zigaretten-Rauch verpestet, und das Scheitel-Chakra ist kein 1000-blättriger Lotos mehr, sondern dürr und verwelkt: der Kontakt zum Kosmos ist verloren.
Wenn wir nun von unten nach oben die Chakren aktivieren wollten, würde all der Schmutz und die Verfälschung völlig ungereinigt in die oberen, sowieso schon geschwächten Chakren getragen werden.
Die Kundalini würde sich völlig ungereinigt und un-beherrscht entfalten.
Keine Schlange der Weisheit würde die Wirbelsäule nach oben steigen und die anderen Chakren mit Licht & Bewußtheit erfüllen, wie es eigentlich sein sollte, sondern ein wilder, rot-schwarzer Drache würde sich erheben und all seine gierige Kraft in die anderen Chakren blasen, aufdaß sie vollends zerstört oder mit Schmutz überzogen werden würden.
Beschreiten wir jedoch den "absteigenden Pfad" von oben nach unten, der zwar der schwerere und sensationslosere, aber auch der deutlich erfolgreichere ist, dann werden wir die Wahrheit und Reinheit der erweckten oberen Chakren langsam in die Tiefen hinab-tragen.
Wenn einst das von oben herabströmende Reinheits-Licht die schlafende Kundalini-Schlange berührt, dann hat der Prinz seine Prinzessin Dornröschen geküßt.
Beide vereinen sich in einer Cymischen Hochzeit ... und die reine, sonnenhelle Kraft der Kundalini steigt, beherrscht und kontrolliert, die Wirbelsäule nach oben und erfüllt die bereits aktivierten und harmonisierten oberen Chakren mit gigantischer Energie.
Das Gefühl der absoluten Unbesiegbarkeit durchströmt den Menschen.
Nichts steht mehr im Wege ...
Kein Hindernis mehr ...
Um hier nicht mißverstanden zu werden: natürlich stehen uns auch dann noch einige Hürden im Wege, meist sogar noch mehr als zuvor, heraufbeschworden durch die Licht-Kraft der erweckten Schlange. Helligkeit zieht bekanntlicherweise so manche Motten an ...
Doch wir sind nun gesegnet mit der ungeheuerlichen Kraft der wachen und gereinigten Vital-Kraft, die EINS wurde mit dem höchsten Sein.
Und diese Kraft überflutet uns mit der Zähigkeit und dem Durchhaltevermögen, alles zu wagen, All-Es zu erobern.
Zitat aus dem 4. Gral-Roman (Excalibur's Rückkehr):
Manchmal glaubt man, daß es nicht mehr
schlimmer kommen kann,
wenn Hoffnungslosigkeit und Todesangst
zur puren Realität werden.
Doch wer wirklich den Pfad des Erwachens
zu gehen wagt,
der wird sich damit abfinden müssen,
daß die lehrreichen finsteren Täler
von mal zu mal dunkler werden.
Irgendwann wird die ultimative Prüfung ins Leben treten.
Spätestens dann weiß man,
wozu all die vorherigen Hindernisse gut waren
und welch immense Vorbereitung sie brachten,
um das Unmögliche eines Tages wagen zu können.
Sei dir sicher, Kriegerin, daß du eines Tages das Unmögliche wagen mußt.
Die Stimme Excaliburs zu Lara,
während sie darauf vorbereitet wurde,
das *Unmögliche* zu wagen ...
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Die Zahl SIEBEN (7 Haupt-Chakren) finden wir letztlich in allen zyklischen Begebenheiten der gesamten Schöpfung. Nur ein paar Stichpunkte:
* Pleiaden, das Sieben-Gestirn
* 7 Seelen in der ägyptischen Lehre (wir würden heute 7 Seins-Prinzipien des Menschen sagen, Kha (Körper), Ba (Atem, Energie), Khaba (der Schatten, die Verhüllungs-Mechanismen, Kabbala = die Lehre vom verborgenen Licht im Schatten), Akhu (Intelligenz, Mental), Seb (Ahnen-Seele, Tierseele), Putah (der erste Mensch, das erste Seiende Prinzip), Atmu (die reine Göttliche Seele der Ewigkeit, der zentralseelische Funke).
* 7 Tage der Woche, basierend auf 7 Schöpfungs-Tagen
* 7 Rassen der Menschheit (wir sind offenbar die 5.) und ihre 7 Unterrassen, lt .theosophischer Betrachtungsweise
* 7 Pralayas (Welten-Schöpfungen, die zuvor aus einem Welten-Untergang entstanden sind, lt. den Veden(wir sind im siebten ... das nicht mehr zerstört werden muß)
* die 7 Sterne in der Hand der Christus in der Johannes-Offenbarung (die in der Wendezeit hervortretenden 7 ganzheitlichen Prinzipien des Menschen UND des Kosmos)
* die gesamte Symbolik um das Tetragrammaton (Quadrierung des Kreises), welche im Mikrokosmos des Menschen das DREIECK im VIERECK bedeutet, die heilige Dreiheit manifestiert in der Vier der Materie = der siebenfältige Mensch.
* die 7 ursprünglichen Seher der Arier (die Vedischen Rishis) wurden der Sage nach vom großen Bären (auch 7 Sterne) auf die Erde gebracht.
* die geheimnisvolle 7x7, die Zahl 49, welche sich wohl früher im Okkultismus auf die sieben mal sieben Runden des schöpferischen Werdens bezog, bin ich mir aber nicht sicher, weil die Bedeutung mehrfach sein könnte ...
und... und ... und ....
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Doch zurück zu den Energie-Zentren des Menschsen. Die erwähnte Harmonisierung der Chakren sieht bei jedem Menschen anders aus, denn jeder hat andere Schwerpunkte.
Bei mir als Tonkünstler sind naturgemäß das Kehlkopf- und Sakral-Chakra sehr energiereich. Wenn ich nun alles künstlich aneinander anpassen würde, wären die anderen Energie-Knoten zwar etwas intensiver, was aber möglicherweise mit einem Verlust an speziellen Fähigkeiten verbunden wäre.
Der Heiler Bruno Gröning hatte z.B. ein ziemlich aufgeblähtes Kehlkopf-Chakra, was sich äußerlich offenbar in einem großen Kropf manifestierte. Bekannlicherweise hatte er massive Schwierigkeiten mit der Schulmedizin, und wurde mit Heilverbot belegt. Er sagte einmal, wenn man ihn nicht heilen ließe, werde er an der angestauten Energie zugrunde gehen. So war es dann letztlich auch, er starb recht seltsam ...
Fazit: wie immer, so muß auch hier ein ganz individueller Pfad der Chakra-Bewußtwerdung erfolgen. Wer sich der energetischen Strömungen und organischen Prozesse seines Körpers mehr und mehr bewußt wird (bewußtes Atmen ist eine gute Möglichkeit dazu, danach bewußter Herz-Schlag, bewußter Körper-Energie-Haushalt etc.etc.), der wird auch irgendwann ganz automatisch auf die Chakren stoßen und irgendwann ganz bewußt mit seiner in den Tiefen schlummernden Schlange konfrontiert werden.
Zu dem gerade verwendeten Begriff noch: was ist "bewußter Energie-Haushalt" ?
Es ist u.a. die Fähigkeit, die Körper-Temperatur durch Willenskraft zu verändern ... oder auch Energie-Reserven anzupacken, um eine Zeit lang bewußt auf Schlaf verzichten zu können.
Ich habe diese Dinge in meinen Anfangsjahren des Yoga recht konsequent trainiert, mit der Folge, daß mich die tiefsten Temperaturen nicht schrecken können, weil ich einfach den Wärme-Haushalt des Körpers entsprechend anpasse. Das klappt natürlich noch lange nicht so gut, wie in gewissen Klöstern des tibetischen Tantrismus(*), aber immerhin so umfangreich, daß ich im Winter - auch ohne Handschuhe - selten kalte Hände bekomme und auch bei unbewegtem Körper bei starken Minustemperaturen die Wärme nicht verpufft, wenn ich mich innerlich gut konzentriere und zu sammeln vermag.
Was die Annullierung des Schlafbedürfnisses angeht: ich schaffe es in sehr arbeits-intensiven Zeiten, bis zum 3. Tag völlig ohne Schlaf auszukommen, ohne in der Konzentrationsfähigkeit nachzulassen. Dann aber holt sich der Körper die Ruhe mit aller Gewalt, und dem muß ich dann auch nachgeben, wenn ich keine Schäden verursachen wollte. Es gibt jedoch Menschen, die nahezu ohne Schlaf auskommen, wenn sie eine bewußte Ruhe-Phase des Mentals in das physische Sein übertragen können. Das gelingt mir in dieser Form nicht, ich persönlich muß Reserven anpacken, wenn der Schlaf überwunden werden soll, was noch keine wirkliche Lösung des Problems bedeutet.
Was ist daran ein "Problem" ?
Nun, das Schlafbedürfnis behindert meine freie Willens-Entscheidung, z.B, in einer langwierigen Musik-Produktion so lange ununterbrochen weiterzumachen, bis sie fertig ist. Keine einzige Behinderung von Willens-Freiheit habe ich bisher in mir akzeptiert. So arbeite ich daran.
Eine weitere Arbeit dieser Art besteht z.B. darin, die verschiedenen Wesensteile meiner Existenz so innig wie möglich mit der Seele verschmelzen zu lassen, denn auf diese Weise werden mehr bewußte Erinnerungen und Errungenschaften die Schranke des physischen Todes überwinden ... und man muß das nächste Mal eventuell nicht ganz von vorne in der Unbewußtheit des Kleinkindes beginnen.
Die Kraft des physischen Todes ist auch eine Einschränkung der wahren Freiheit, die ich in dieser Form nicht annehme, also arbeite ich willentlich daran, soweit es gelingt.
Der einstige naturgegebene Sinn der körperlichen Todes (Form-Änderung und völliger Neu-Start, um die seelische Weiterentwicklung zu intensivieren) verliert ja mehr und mehr an Bedeutung, je bewußter die Menschheit wird. Hat in einem unbewußten Leben die Grenze des physischen Todes noch einen Sinn, damit sich nicht alles verfestigt und in starrer Trägheit verfällt, so wird die körperlich vorhandene Grenze immer unsinniger, je mehr die Seelen-Ewigkeit sich zu offenbaren beginnt und der Mensch zu echten Wandlungen bereit ist.
Aber ich schweife ab, das ist wieder ein ganz anderes Thema.
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(*) = Es gibt angeblich in Tibet Klöster, deren Aufnahmeprüfung darin besteht, daß der Novize in einer klaren Nacht (im Himalaya durchaus verbunden mit -15° oder tiefer...) mit nacktem Oberkörper im Freien meditieren muß, bis zum frühen Morgen. Jede Stunde kommt ein Klosterbruder und überschüttet den Novizen mit einem Eimer kaltem Wassers. Überlebt der Novize die Prozedur, da er seine Wärme-Energien schon gut beherrscht, wird er aufgenommen. Wer nun denkt "Oh wie grausam, oh wie unmenschlich...", dem sei in Erinnerung gebracht, daß schon die Novizen im tibetischen Tantrismus von der Unsterblichkeit der Seele wissen; wenn sie nicht überleben, versuchen sie's halt beim nächsten Mal mit besserer Voraussetzung ... oder wenn sie zwar überleben, aber dennoch in der Prüfung versagen, haben sie die Erfahrung, daß dieser Tantrismus nicht ihr Pfad sein kann. Vor dieser Art von gelebter Willens-Kraft sollten wir uns in Respekt verneigen, gerade weil wir selbst - als Eurpoäer - diese Prüfung aller Voraussicht nach niemals schaffen würden.
Allerdings ist dieses sogenannte Tantra der linken Hand in Tibet leider zu einem etwas finsteren Pfad verkommen. Er wird offenbar nur noch der Umgang mit und die Beherrschung der okkulten Kräfte gelehrt und dabei die ganzheitliche menschliche Entwicklung außer Acht gelassen.