Wer die aktuelle Entwicklung unseres wunderschönen Planeten Erde mit offenem Herzen und weitem Geist betrachtet, dem mag immer wieder der Vergleich mit einer Metamorphose kommen:

Eine gefräßige Raupe verpuppt sich ... und wird zu einem wunderschönen Schmetterling.

Zwischen den Stadien der Raupe und des Falters liegt die Verpuppung, in der das sich verändernde Wesen - von allem Äußeren abgeschottet - seine Verwandlung vorantreiben kann. Wo steht die Menschheit heute?

Ich möchte sagen, mitten in der Verpuppung, denn wir sind durch Konsumwahn, Brot & Spiele, TV, Computer und Sachzwänge derart von uns selbst und einer höheren Wirklichkeit abgeschottet, daß es kaum noch schlimmer kommen kann.

Die Verherdenschafung und Manipulation des Menschen ist so sehr perfektioniert worden, daß wir wahrlich nicht mehr den Orwell’schen Big Brother brauchen. Die Menschheit funktioniert in ihrer Marionettenhaftigkeit bereits recht gut im Sinne der Machthaber. Die manipulativen Sendungen des Fernsehens pressen den Bürger in eine so abartige Konsum-Hörigkeit hinein, daß der Verpuppungs-Kokon kaum noch eine Chance hat, aufzureißen, um den Schmetterling entkommen zu lassen: In subtilen Aussagen, stetigen Wiederholungen von neu erschaffenen Begriffen und Verdrehungen von Wahrheiten wird hier eine “Schöne Neue Welt” geschaffen, deren Vasallen wir sein dürfen, nicht jedoch deren Gestalter (das wird von den Abschöpfern des Rahms erledigt).

Nur ein Beispiel: da wird behauptet, daß die Teuerungsrate in einem bestimmten Zusammenhang abgenommen habe. Der gesamte Satzaufbau der Meldung ist jedoch dahingehend angeordnet, daß jeder, der nicht scharf aufpaßt, annehmen mußt, daß die Preise wirklich sinken. Von wegen. Nur die “Rate” sinkt, die Teuerung galloppiert also nicht mehr ganz so rasch voran, wie sonst ... in diesem Bereich. Nur eines von unzähligen Beispielen, wie der Bürger langsam und unmerklich in eine sprachlich ausgeklügelte Schein-Realität der Wahrheits-Verzerrung eingebettet wird, die ihn ruhig und einigermaßen konsumierend halten soll. Und natürlich möglichst weit weg von einer eigenen inneren Suche ...

Ein Tier und eine Pflanze sind in ihrer Wesenhaftigkeit irgendwie vollkommen. Die Schönheit einer Rose ist unglaublich edel. Die Geschmeidigkeit von Tigern oder Panthern ist phantastisch. Es gibt genügend Beispiele, in denen sich die Wesen aus dem Tier und Pflanzenreich in einer wunderbaren Vollkommenheit zeigen. Doch der Mensch ist absolut un-vollkommen. Und das spürt er auch. Er ist eine Art “Zwischen-Wesen”, kein Tier mehr, aber wahrlich auch noch kein “Tempel des Herrn” (um christliche Terminologie zu verwenden), was er doch sein bzw. werden sollte.

Eine unglaubliche Sehnsucht zum Wachstum steckt jedoch in uns Menschen, die uns nahezu zwingt, uns zu entwickeln, die uns aus der Verpuppung heraus in die Freiheit des Schmetterlings erheben will, der die Göttlichkeit und Ewigkeit seiner Seele gefunden hat und nun fähig wird, ein wirklicher Meister des Lebens zu werden, frei von Zwängen, frei von Alltags-Begierden, von Ansehen, Macht-Rauch, Geld-Gier etc.etc.

Mir scheint jedoch, daß genau dieses große, natürliche Sehnen in den Herzen der Menschen zur Zeit meisterhaft ausgenützt und gezielt fehl-gelenkt wird.
Die Veranlagung zur selbstlosen Liebe, ja all unsere Sehnsüchte, Liebe zu geben und zu nehmen, wird in allen Medien zur puren Lust und zum exotischen Sex degradiert bzw. in ein reines “Habenwollen” von Menschen, von Besitz, von Ansehen, Ruhm und Macht. Und wer wirklich nach “Höherem” strebt, der wird von Menschenfängern aus der Esoterik- und Seminar-Branche bestens bedient! Zumindest die Seminar-Rechnungen sind bestens ... für den Veranstalter.
Nur nicht selbst im eigenen Inneren suchen müssen.

Um das Symbol der Metamorphose von vorhin wieder aufzugreifen: Wir Menschen werden zwangshaft im Verpuppungs-Stadium festgehalten. Und wir wissen doch alle, was mit einer Puppe geschieht, die aus irgend einem Grund ihren Kokon nicht verlassen kann. Irgendwann stirbt sie ab.

Wohin treibt er nun, unser blauer Planet?
Befreit er sich von der Menschheit, die aus ihrem Verpuppungs-Stadium nicht herauskommt? Freiwillig oder unfreiwillig, sei’s dahingestellt ...

Als ich vor 9 Jahren zum 2. Mal Vater wurde und sich eine recht schwere Geburt ankündigte, sagte die Geburtshelferin, die wir damals im Haus hatten, daß es bestimmt ein sehr hübsches und sehr gesundes/stabiles Kind werden würde. Auf die Frage, ob sie nun schmeicheln wolle, meinte sie, daß es einfach ihre Erfahrung sei, daß “schwere Geburten” wirklich in vielen Fällen zu gesundheitlich stabilen, geistig regen und auch hübschen Kindern führen würden. Übertragen wir das mal auf die Menschheit.

Es mag ja sein, daß die Menschheit als Ganzes zur Zeit einfach nicht aus den Geburtswehen zum Erwachsenwerden herauskommt (oder sogar herauskommen w-i-l-l, denn man müßte ggfs. einige liebgewonnene Bequemlichkeiten und Egoismen aufgeben ...), doch wenn die Geburt einmal eingeleitet ist (und das ist sie offensichtlich), dann gibt’s kein Zurück mehr, selbst wenn die Schmerzen schlimm werden.

Und warum sollte aus den leidensvollen Geburtswehen der Jetztzeit - entsprechend zur einzelnen Geburt - nicht auch eine wunderbare, neue Menschheit hervorgehen?
Neu in ihrem Verhalten zueinander, neu in ihrer Orientierung auf ewige Werte ausgerichtet, neu in ihren Bestrebungen und Ansichten ...

Meine diesbezügliche Intuition ist sehr hoffnungsvoll.
Wenn ich meditativ über unsere Welt “schweife”, dann ist all das unglaubliche Elend, die Grausamkeiten und all die Zustände, von denen hier im Forum immer wieder die Rede ist, zwar klar vorhanden, doch irgendwie nicht mehr dazu gehörig. Mein individueller Eindruck ist der eines bizarren Traums. Der Träumer (= die gesamte Menschheit) schickt sich an, aufzuwachen, doch der Traum-Schleier (= all die erstarrten Strukturen unserer jetzigen Zivilisation) kann noch nicht recht weggenommen werden.
Mag sein, daß dieser Schleier eines Tages zerreißt, wie der symbolhafte Schleier im großen Jerusalemer Tempel bei Christi Kreuzigung. Welch ein Sinnbild!
Auch das Küken in einem Ei entwickelt sich langsam, bis ganz plötzlich das Ei aufbricht und das junge Küken hervorkommt, das sich zuvor lange Tage unbemerkt entwickelt hatte.

Ich bin überzeugt, daß sich in unser aller Bewußtsein w a h r h a f t i g eine wirkliche Lösung für den Zustand unserer Welt entwickelt. Denn daß die Lösung nicht durch äußere Friedens-Verträge oder gesetzliche Umweltbestimmungen etc. gefunden werden kann, sondern durch eine Neu-Orientierung jedes einzelnen Menschen, das dürfte auf der Hand liegen.
Die Lösung liegt also in uns selbst, niemals im Äußeren.
Es mag sein, daß noch gewaltiger äußerer Druck auftreten muß, damit der genannte Schleier entfernt wird und das Netz der Lügen und Täuschungen, welches über jedes einzelne menschliche Bewußtsein gelegt wurde, zerreißt.
Auch ein Suchtkranker muß erst ausreichend Leidensdruck erhalten, bis er zu einer Neu-Orientierung bereit ist ... oder er krepiert.
Und die gesamte Menschheit scheint sich süchtig an die Vergänglichkeit, ja, an all die alten Strukturen des Leidens zu klammern, ohne zu spüren, daß dieses Leiden eigentlich längst vorbei sein könnte, wenn wir gemeinsam bereit wären, den Verpuppungs-Zustand zu verlassen.
Ob der “Druck” nun durch Krieg, Umweltschäden, Wirtschafts-Crash oder Verherdenschafung kommt, sei dahin gestellt, denn es liegt an uns, wie groß der Druck sein muß. Je mehr Erwachende sich bewußt gegen die Verdummung wehren, desto weniger heftig werden wohl die kommenden Geschehnisse sein. Es ist ein kosmisches Resonanz-Prinzip. Wir sollen als Menschheit erwachsen werden. Wir haben es also selbst in der Hand, welche Unannehmlichkeiten uns ggfs. zum Erwachsenwerden zwingen werden ...

Wie gehen wir damit um, wenn wir nun bewußt das Marionettendasein in den Mühlen des anerzogenen Lebens in Klischees und Verhaltens-Schubladen zu realisieren beginnen und gleichzeitig unser Sehnen darauf richten, aus der Verpuppung herauszukommen und das Netz des Lügengespinstes zu zerreißen, das unser aller Bewußtsein schon so lange eingenebelt hat?

Darüber möge jeder einmal in einer stillen Stunde reflektieren - und seinen ureigensten Pfad finden.